Kinder kommen nicht mit „leerem Kopf“ in die Schule. Sie bringen unterschiedliches Wissen und verschiedene Voraussetzungen zum Lernen mit.
Beim Spiel mit den Bauklötzen beispielsweise lernen Kleinkinder schon viel über Formen, Mengen und Zahlen und befassen sich so, unbewusst, mit Grundprinzipien der Mathematik.
Auch Buchstaben sind vielen Kindern bereits in der Vorschulzeit vertraut und es ist ihnen recht früh ein grundlegendes Bedürfnis, ihren eigenen Namen schreiben zu können. Sie erkennen, mehr oder weniger bewusst, dass mit Buchstaben Laute verbunden sind und dass das geschriebene Wort in der Erwachsenenwelt eine große und bedeutende Rolle spielt.
Da Erstklässler mit verschiedenem Vorwissen und unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule kommen und somit auch einen individuellen Lernweg beschreiten, ist es uns besonders wichtig unseren Anfangsunterricht dementsprechend auszurichten.
Das schuleigene Konzept des Anfangsunterrichts der Waldschule hat daher wichtige Eckpunkte:
Stärkung der Persönlichkeit der Kinder
genügend Zeit und Raum für das soziale Lernen
individuell, differenzierter Erwerb der Schriftsprache nach dem Spracherfahrungsansatz
mathematische Fähigkeiten und Vorkenntnisse der Kinder aufgreifen, weiterentwickeln und individuell fördern.
Bis zu den Herbstferien werden die Kinder behutsam an das schulische Lernen herangeführt. Spielerische Elemente haben in dieser Zeit noch einen großen Anteil.
Die Schulanfänger lernen von Anfang an alle Buchstaben mit der Anlauttabelle kennen und verfassen so schon früh eigene freie Texte. Das Schreiben dieser schülereigenen Texte motiviert die Kinder zu einem kreativen Umgang mit Schriftsprache. Die Kinder können sich beim Erlernen der Schriftsprache auf ihr eigenes Sprachniveau beziehen. Das Lesen erfolgt danach bei jedem Kind zu einem individuellen Zeitpunkt.
In diesem Anfangsunterricht beginnen die Kinder mit der Druckschrift als Lese- und Schreibausgangsschrift.
Der Rechtschreiblernprozess entwickelt sich später mit Hilfe von Anwendung verschiedener Rechtschreibregeln.
Rechnen – entdecken - üben – knobeln
Mathematikunterricht in der Waldschule bedeutet Freude sowie eine positive Einstellung an der Mathematik zu entwickeln und zu fördern. Der handelnde Umgang mit Materialien ist von entscheidender Bedeutung, um Mathematik zu begreifen.
Mengen zu erfassen, Folgen und Muster zu erkennen und fortzusetzen, Sicherheit im Umgang mit Zahlen und Rechenoperationen zu entwickeln, Spiele zur Raumvorstellung zu spielen, mit geometrischen Formen, Maßen und Lagebeziehungen umzugehen sind Bestandteile des mathematischen Anfangsunterricht.